Spitzensport

Lehre bei libs
und Spitzensport vereint.

Mein Name ist Micha Rappel und ich mache eine Lehre als Polymechaniker EFZ bei libs Baden. Ich bin 17 Jahre alt und bin als Rennrodler im Jugend A Kader als Athlet tätig. Dank dem Sportlervertrag, den ich mit libs vereinbaren konnte, ist es mir möglich, meiner Leidenschaft nachzugehen und an viele Wettkämpfe und Trainingslager zu gehen.

Ankunft am Ziel

Trainingswoche in St. Moritz

Während Wochen habe ich mich mental auf die Trainingswoche in St. Moritz mit dem Deutschen Nationalteam sowie dem italienischen Team vorbereitet. Die Vorfreude war gross!

Bereits am frühen Morgen begann die Action: ich hatte meinen ersten Trainingslauf und spürte, wie das Adrenalin durch mich hindurchschoss. Ich absolvierte meine ersten Trainingsläufe auf der Bobbahn von St. Moritz. Beide verliefen unfallfrei. Auch die nächsten zwei Trainingsläufe verliefen einwandfrei. Nach jedem Lauf durfte ich zum deutschen Funk, um mir Tipps und Anweisungen von deutschen Trainern anhören. Diese waren sehr hilfreich und ich versuchte, sie gleich umzusetzen.

«Es ist manchmal ziemlich sportlich, Lehre und Spitzensport unter einen Hut zu bringen – ich bin sehr froh, dass libs mich dabei unterstützt.»


Alle Deutschen Trainer und Athleten verfolgen auf dem Monitor meinen ersten Lauf

Nach einer Mittagspause begann die Arbeit am Rodel-Schlitten, dabei habe ich immer überprüft, ob alle Schrauben angezogen sind, und putzte die Kufen so, dass sich kein Rost mehr bilden konnte.

Im Anschluss an die Arbeit am Schlitten war ein Kraft-Ausdauertraining im Fitnessraum des Hotels oder in meinem Zimmer angesagt. Dies machte ich an jedem Nachmittag während der ganzen Woche.

Für mich waren drei Trainingseinheiten pro Tag sehr anstrengend; ich war das nicht gewohnt. Die Folge davon war, dass ich am Ende des Trainingstages sehr erschöpft war und mich nur noch erholen wollte.

Auf das Abendessen freute ich mich immer besonders, denn es schmeckte immer super! Sobald ich mit dem Abendessen fertig war, ging ich zurück auf mein Zimmer und ging die Bahn nochmals im Kopf durch (sogenanntes Mentaltraining). Darauf verlief der Abend schön gemütlich.

Bereit für die weiteren Tage...

Am Dienstag musste mein Trainer André leider wieder nach Hause gehen. Das bedeutete, dass ich am Mittwoch alleine auf mich gestellt war, um rechtzeitig zur Bahn zum Training zu kommen. Unsere kleine Schweizer-Delegation war nicht im selben Hotel untergebracht wie die deutsche Nationalmannschaft.

Am Donnerstag wagte ich im 5-ten Lauf von ganz oben zu starten, obschon es in meiner Altersklasse noch gar nicht erforderlich ist.. Ich muss gestehen, dass es sich richtig mulmig anfühlte, mit 20km/h schneller die Bahn herunter zu rodeln. Alle Deutschen Trainer und Athleten unterstützten mich total und als ich ohne grobe Fehler im Ziel ankam, erhielt ich auch grossen Applaus von ihnen, was mich sehr freute.

Ebenfalls am Donnerstag besuchten mich meine Eltern und meine Schwester und verbrachten von da an die Zeit mit mir gemeinsam und übernachteten im gleichen Hotel. Mit ihnen besuchte ich das Dorf St. Moritz, den zugefrorenen St. Moritzer See, die Bobbahn und das Hallenbad.

Ein weiterer Besuch, nämlich von Heinz Möckli (a.i. Schweizer Rodelchef), der mich beim Rodeln unterstützte, hat mich sehr motiviert.

Am Freitag fand zum ersten Mal das Sepp Benz Memorial Rennen statt, welches zu Ehren des kürzlich verstorbenen Sepp Benz gewidmet war. Hier ging es nicht um die Klassierung, sondern um die Wettkampferfahrung. Ich fuhr zweimal 56er- Zeiten, hatte vor der Zielkurve eine Spitzengeschwindigkeit von 118 km/h und war alles in allem zufrieden mit meinem ersten internationalen Wettkampf. Dieses Rennen bedeutete mir sehr viel, denn es war Sepp, der mich entdeckte und mich immer auf meinem Weg unterstützte und alle meine Trainings mit dem deutschen Team organisierte. Bei der Siegerehrung gab es dann auch eine Schweigeminute zu Ehren von Sepp Benz. Dies war für mich sehr eindrucksvoll, denn man konnte die Trauer in der Luft, welche sich von allen Athleten und Trainern sammelte, richtig fühlen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich vieles gelernt habe und mich auf allen Ebenen verbessern konnte und ich von dieser Woche nur profitieren konnte.


Bild links: Volle Konzentration bei meinem ersten Start von ganz oben.
Bild mitte: Start vom Montis Bob.
Bild rechts: Ich bin stolz auf meinen ersten Lauf von ganz oben.